27 Jahre - ein Stück über die Klimakrise im Nationaltheater Mannheim
Es wird wärmer auf der Erde. Extreme Stürme in Europa, totale Dürre in Afrika, Überschwemmungen in Asien und schmelzende Gletscher in der Arktis und Antarktis. Die Extremwetterlagen häufen sich duch die Veränderung des Klimas. Unsere tagtäglichen Entscheidungen im Leben beeinflussen das Klima enorm: Nehme ich die Erdbeeren aus Marokko, die einen weiten Transportweg haben oder doch eher die Regionalen aus Bayern? Fliege ich mit dem Flugzeug von Frankfurt nach Hamburg oder nehme ich doch lieber die Bahn?
Durch die Wissenschaft werden die Umweltkatastrophen immer vorhersehbarer und schon jetzt ist einiges Realität:
Millionen Tiere drohen auszusterben, Plastikmüll verschmutzen die Weltmeere und die immer höher steigenden CO2 Emissionen verursachen dreckige Luft und ein verändertes Klima.
Was hält uns davon ab für das Klima zu handeln? Warum tun wir so wenig für die Umwelt, obwohl durch die Forschung schon alle Szenarien bekannt sind, was passiert, wenn nichts unternommen wird!
Mit diesen und weiteren Fragen um den Klimawandel, beschäftigt sich das Theaterstück "27 Jahre - ein Stück über die Klimakrise" im Nationaltheater Mannheim.
Regisseur Grünewald ist vor Kurzem Vater geworden und berichtet, dass das Thema "Klimawandel" und "Fridays For Future" für ihn somit aktueller denn je ist und die Thematik alle Menschen etwas angehen sollte. Grünewald sagt, dass trotz des hohen Wissens und der Fakten, die mittlerweile täglich in den Medien vorkommen, viel zu wenig gehandelt werde. Wir rasen auf einen Abgrund zu, so seine Worte.
Das Klimastück soll der Gesellschaft verdeutlichen, wie unser eigener Lebensstil die Umwelt beeinflusst und damit die eigenen Verhaltensmuster reflektieren.
Der Zuschauer soll das Gefühl haben, sich selbst im Theaterstück wiederzufinden und den eigenen Konsum hinterfragen, was möglicherweise zu Veränderungen führen kann.
Das Theaterstück macht es sich aber nicht zur Aufgabe, die Gesellschaft zu verurteilen und Fakten so darzustellen, als mache es keinen Sinn mehr, die Erde zu retten, vielmehr soll ein Denkanstoß gegeben werden, berichtet Regisseur Grünewald.
In dem Klimastück wirken insgesamt 31 Personen mit, darunter 18 Erwachsene, 4 professionelle Schauspieler und 9 Kinder bzw. Jugendliche im Alter zwischen 10 und 17 Jahren.
Das Interview mit 4 Schauspielern:
Anna Struve (Klimaschutzbeauftragte), Ina Krehbil (pensionierte Lehrerin),
Leon Strässer (7. Klasse) und Merle Wagner (11. Klasse)
Links: Regisseur, Hintergrund: Schauspieler ©Christian Kleiner |
Frage: Wie kam es dazu, dass Ihr bei diesem Klimawandel-Theaterstück mitmacht? War es eure eigene Entscheidung oder wurdet Ihr gefragt?
Leon: Ich habe es in der Zeitung gelesen und habe mich für das Thema interessiert, weshalb ich mich beim Theater gemeldet habe.
Ina Krehbil: Ich habe in der Schule DSP (darstellendes Spiel, Theater) unterrichtet und glaube, dass durch die Macht des Theaters die Klimawandel-Thematik den Zuschauern besser vor Augen geführt wird. Für mich hat das alles gepasst und ich habe es auch über die Zeitung erfahren.
Frage: Wie oft und wie lange habt Ihr bisher für das Theaterstück geprobt?
Anna Struve: Wir proben mehrmals pro Woche und das mehrere Stunden. Daher ist dieses Stück besonders zeitintensiv. Hinzu kommt noch, dass die Jugendlichen in die Schule gehen und wir alle aus unterschiedlichen Altersklassen stammen.
Frage: Versucht ihr selbst im Alltag möglichst klima- bzw. umweltfreundlich zu leben?
Merle: ich nehme an vielen Fridays For Future Demos teil und ernähre mich konsequent vegan. Zudem stammt meine Kleidung aus Second-hand.
Anna Struve: ich fliege seit 2001 nicht mehr und fahre seit 8 Jahren kein Auto!
Ina Krehbil: ich fliege ebenso nicht mit dem Flugzeug, achte auf regionale Lebensmittel, benutze lieber mal das Rad anstelle des Autos, sofern es möglich ist und achte auf kleine Taten im Alltag, die auch etwas bewegen können.
Frage: (persönliche Meinung) Ist es eurer Meinung nach noch möglich das Klima bzw. die Erde zu retten?
Leon: ich denke wir können den Klimawandel verzögern, aber nicht komplett verhindern.
Anna Struve: Wir können definitiv noch Dinge ins Positive verändern, nur es ist zeitlich begrenzt. Wir müssen schnell handeln und jede/r einzelne sollte bei sich selbst anfangen. Wir haben definitiv noch die Chance, sonst wäre das Stück ja "sinnlos". Wenn jede/r Zuschauer/in nur eine Sache ändert, haben wir was erreicht, deswegen versuchen wir es durch teils aggressive, aber auch positive und mutmachende Szenen, die Menschen zu erreichen.
Merle Wagner (11. Klasse) ist Teil des Stücks. ©Christian Kleiner |
Gewinnspiel: RescuePlanetLife verlost gemeinsam mit dem Nationaltheater Mannheim 2×2 Freikarten für das Theaterstück "27 Jahre - ein Stück über die Klimakrise" Hier sind die Teilnahmebedingungen...
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